Ska-Legende Prince Buster im Alter von 78 Jahren verstorben

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Kaum ein anderer Mann hat im Alleingang soviel bewegt in den frühen Skatagen in Jamaika wie Cecil Bustamante Campbell alias Prince Buster.

Ska/Rocksteady

Bevor Prince Buster die Kingstoner Musikszene mitprägte, war er Amateurboxer in den 50er Jahren.
Danach heuerte an er als Rausschmeisser & Türsteher bei Downbeat, dem Soundystem von Studio One Betreiber Coxsone Dodd.
Prince Buster verliess 1959 Jahren Coxsone und gründete sein eigenes Soundsystem ‚Voice Of The People‘, mehrere Aufnahmelabel und eröffnete auch ein Plattenladen.
1960 entstand unter seinem Kommando einer der ersten Ska-Songs überhaupt: ‚Oh Caroline‘ von den Folkes Brothers‘, in den 90er Jahren wurde dieser dann erneut zu einem Megahit in der Version von Shaggy.

Als Sänger veröffentlichte Prince Buster unzählige Ska-Hits, darunter Songs wie ‚Judge Dread‘, ‚Whine & Grine‘, ‚Madness‘ oder ‚Wash Wash‘. Prince Buster war nicht nur ein guter Geschichtenerzähler, sondern hatte für die damalige Zeit auch schon unerhört obszöne Lyrics wie zb. ‚Wreck A Pum Pum‘.

Für viel Furore sorgte auch das musikalische Kräftemessen mit dem ebenfalls sehr populären Ska-Sänger Derrick Morgan. Der Schlagabtausch zwischen Buster und Morgan führte zu Songs wie ‚Blackhead Chineyman‘, ‚Blazing Fire‘ oder Housewives Choice‘ und dürfte einer der ersten auf Tonträger ausgetragener ‚Clash‘ in Jamaika gewesen sein.
Die Stimmung zwischen den Fanlagern glühte so auf, dass sich Morgan & Buster öffentlich verkündeten, das die Fehde nur musikalisch war und sie eigentlich gut befreundet sind.

Die instrumentale Ska-Nummer ‚Al Capone‘ schaffte es als erster in Jamaika aufgenommener Song in die Top20 der englischen Single-Charts und Prince Buster wurde zur Ikone der UK-Ska-Bewegung. In den 60er Jahren, seiner wichtigsten Schaffensphase, traf Prince Buster den legendären Boxer Mhammed Ali und konvertierte zum Islam.

Als sich in den 70er Jahren der Roots-Reggae populär wurde, zog sich Prince Buster weitgehend zurück aus dem Musikbusiness und siedelte in die USA über. Seine Ska-Klassiker inspirierte ganze Generationen von englischen Ska-Bands während der 2Tone Bewegung, darunter Bands wie Madness, The Specials oder The Selecter

In den letzten 20 Jahren spielte Prince Buster einige wenige Livekonzerte, aber auch ohne neue Releases oder grosse Tourneen blieb er ‚The King Of Ska‘ und einer der wichtigsten Persönlichkeiten der Jamaikanischen Musikgeschichte. 2001 wurde er von der jamaikanischen Regierung mit einem ‚Order of Distinction‘ ausgezeichnet.

Prince Buster ist am 8. September in Miami nach einem Schlaganfall verstorben.
‚Skank On In Heaven, Prince!‘

Artikel über Prince Buster auf NZZ.ch & The Guardian

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